Incrustāte

[844] Incrustāte (v. lat.), Körper, welche mit irgend einer, meist kalkigen Rinde überzogen sind. Meist geschieht dieses Incrustiren (Incrustation) in Quellen, Bächen u. dgl., in deren Wasser mineralische Bestandtheile in großer Menge aufgelöst sind. Die Farbe der I. ist verschieden, meist weißgrau, im Sprudel zu Karlsbad rothbraun. In Australien incrustiren sich an manchen Orten die Bäume am Ufer durch den Dunst des Meerwassers, vermischt mit dem Staub des Ufersandes u. werden ganz petresicirt. Incrustation bezeichnet auch mineralische Niederschläge auf organische od. fremde Stoffe im thierischen Körper. Zellenincrustation, mikroskopische Zellen mit Kalksalzen erfüllt. Incrustirende Materien nennt man alle die Substanzen, welche die inneren Wandungen der Cellulosemembran auskleiden; sehr verbreitet findet man sie auf den Zellhäuten des Holzes u. in den Steinen der Früchte. Payen unterscheidet mehrere Arten, die er als Lignin, Lignon, Lignose u. Lignireose bezeichnet. Fiquier u. Poumarède halten sie für isomer mit der Cellulose, nährend andere Analysen dieser Ansicht widersprechen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 844.
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