Indra

[895] Indra (Dewa-I., Dewandren), bei den Indern Gott des Himmels, der erste der acht Beherrscher des östlichen Theiles; er war Sohn des Kasyapa u. der Aditi. Seine Gemahlin heißt Indrani (Satschi); sein Paradies Indraloga befindet sich in der Luft u. in dasselbe kommen Alle, die sich auf Erden dem besonderen Dienste einer Gottheit gewidmet haben; seine Hauptstadt ist Amaravati, wo der Baum der Unsterblichkeit, Ambest, wächst; sein Palast Vaijayanta; sein Garten Nandana (Ort des Ergötzens), sein erster Elephant Iravat; sein Wagenführer Matali, sein Wagen Vadschra. Als Oberhaupt der guten Genien, lebt er in beständigem Kampfe mit den Asuras u. muß ihnen oft unterliegen. Eine Incarnation I-s war der Affenkönig Bali (s.d.). Die Brahmanen bringen ihm täglich ein Opfer; auch er ist Herr des großen Opfers Asvamedha. Abgebildet wird er als junger Mann, mit einer Krone, den ganzen Leib mit Augen bedeckt, mit einer großen Nase u. vier Armen, in den Händen Donnerstrahl u. Bogen haltend, auf dem Wolkenwagen sitzend od. auf einem weißen Elephanten reitend, bisweilen auch mit einer Lotusblume. Von ihm kommen im Ramayana viele Mythen vor.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 895.
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