Jahde

[713] Jahde, kleiner Küstenfluß in Oldenburg, mündet in den nach ihm benannten Jahdebusen, in der Nordsee, südwestlich der Wesermündung an der Oldenburgischen Küste. Ein Theil der J. u. des anliegenden Gebietes wurde 1854, behufs der Anlegung eines Kriegshafens, von Oldenburg an Preußen käuflich abgetreten u. mit der Leitung der Bauten seit 18. Juli 1855 eine Commission, unter dem Geheimen Oberbaurath Hagen, beauftragt. Schon 1811 bestimmte Kaiser Napoleon I. die J. für Anlage des Hauptkriegshafens an der deutschen Nordseeküste, u. bereits war die Ausführung in Angriff genommen, bei Heppens u. Eckwarden waren Schanzen erbaut, deren Reste bis jetzt zu sehen waren, es wurde ein Kanal nach der Emsmündung abgesteckt u. mit seiner Ausgrabung begonnen: als die Ausführung des Projects durch den Sturz Napoleons gehindert wurde. Auch als 1848 die Bildung einer deutschen Flotte von der Frankfurter Nationalversammlung beschlossen wurde, wurde die J. vom Reichsministerium als geeignetster Punkt zu Hafenanlagen für eine Nordseeflotte ins Auge gefaßt u. Vorarbeiten dazu angestellt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 713.
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