Jeziden

[811] Jeziden (Jesidäer), räuberisches Volk, kurdischer Abstammung, auf dem Gebirge Sindschar in Mosul (Asiatische Türkei); theilt sich in mehrere Stämme, redet einen türkischen Dialekt u. lebt in Dörfern; die im Lande der Kurden treiben mehr Ackerbau. Alle erkennen einen Scheik, welcher das Grab eines ihrer Lehrer, Adi, bewohnt, als Oberhaupt an. Die Religion der J. (Dasini, Duwasin), gestiftet von dem Scheik Jezid u. von Adi reformirt, lehrt den Glauben an Gott, der seine Befehle durch den bösen Geist vollziehen lasse, u. an eine einstige Vergeltung, nimmt christliche Propheten u. Heilige an. Sie haben keine religiösen Gebräuche, nur einmal jährlich kommen sie am Grabe Adis zusammen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 811.
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