Julĭus [2]

[178] Julĭus, Nikolaus Heinrich, geb. 3. October 1783 in Altona, studirte seit 1807 Medicin in Heidelberg u. Würzburg, wurde 1809 Arzt in Hamburg, machte 1813 als Freiwilliger unter der Hanseatischen Legion den Feldzug gegen Frankreich mit u. war dann wieder Arzt in Hamburg; 1825 machte er eine Reise nach England, Schottland u. Irland, widmete auf derselben den Gefängnissen bes. seine Aufmerksamkeit u. machte sich die Verbesserung derselben zur Lebensaufgabe; hielt in Berlin Vorlesungen über Gefängnisse u. unternahm 1834–35 wieder zu gleichen Zwecken eine Reise nach Nordamerika, Frankreich, Belgien etc.; 1849 verließ er Preußen u. kehrte nach Hamburg zurück. Er schr.: Beitrag zur ältesten Geschichte der Hamburgischen Medicinalverfassung, Hamb 1826, u.a. 1829; Die weibliche Fürsorge für Gefangene u. Kranke ihres Geschlechts, Berl. 1827; Vorlesungen über die Gefängnißkunde, ebd. 1828; Die amerikanischen Verbesserungssysteme, Lpz. 1837; Nordamerikas sittliche Zustände, ebd. 1839, 2 Bde.; Schleswig-Holsteins künftiges Strafsystem, Altona 1840; Beiträge zur britischen Irrenheilkunde, 1844; übersetzte Ticknors Geschichte der Schönen Literatur in Spanien, Lpz. 1852, 2 Bde.; gab auch heraus. Jahrbücher der Straf- u. Besserungsanstalten, Berl. 1829–48, 10 Bde.; mit G. H. Gerson, Magazin der ausländischen Literatur der gesammten Heilkunde, Hamb. 1821–35, 14 Jahrgänge.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 178.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: