Käsegift

[358] Käsegift, eine giftige Substanz, welche sich zuweilen in schlecht zubereitetem Schmier- od. Streichkäse bildet; die Ursache seiner Entstehung u. seine Eigenschaften sind noch unbekannt, wahrscheinlich liegt die Bildung einer dem Wurstgift ähnlichen Fettsäure zu Grunde. Die Erscheinungen der Käsevergiftung sind heftiges, selbst blutiges Erbrechen, Austreibung des Unterleibes, Kolikschmerzen, mit Stuhlzwang verbundene, oft blutige Ausleerungen, wozu sich Entkräftung, Schwindel, Kopfschmerz, Erweiterung der Pupillen, Zittern u. selbst Lähmungszufälle gesellen. Gegenmittel: Beförderung des Erbrechens durch lauwarme Getränke od. Brechmittel, kohlensaure Alkalien, einhüllende Getränke (Milch, Mehlbrei mit Milch).

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 358.
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