Kleie

[562] Kleie, 1) Schale des Getreides, welche beim Mahlen vom Mehl abgesondert wird; sie enthält 6 Procent Holzfaser mehr als das wirkliche Mehl, dagegen aber auch größeres Verhältniß von nährenden Stoffen, namentlich an Kleber, Stärke u. fettem Ole, u. außerdem noch aromatische Stoffe, welche dem Mehle gänzlich fehlen. K. ist ein gutes Viehfutter, wird für die Hunde zu Brod (Kleibrod) gebacken; zu den Kleienbädern benutzt, trocken (z.B. zu Fußbädern) od. erwärmt, in Aufkochung zu hautreizmildernden Allgemeinbädern; auch ein dünnes Bier (Kleienbier, Kleiencovent) wird davon gebraut; 2) (Bot.), bei Flechten, die noch auf dem Mutterkörper sitzenden schuppchen- od. blättchenartigen Brutkörner.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 562.
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