Klumpfüße

[594] Klumpfüße, diejenigen angeborenen od. erworbenen, meist gewaltsam entstandenen Mißstaltungen des Fußes, welche in regelwidriger Lagerung seiner gesunden, ursprünglich wohlgeformten Knochen begründet sind. Den normalen Bewegungsrichtungen entsprechend kommen folgende K. vor: a) der Spitzfuß (Pferdefuß, Zehenklumpfuß, Pes equinus), in der Richtung des gestreckten Fußes; b) der Hackenfuß (Fersenklumpfuß, Pes canlaneus, Pes talus), in der Richtung des gebeugten Fußes; c) Klumpfuß nach innen (eigentlicher Klumpfuß, Talipes varus), in der Richtung des nach innen gedrehten Fußes; d) Klumpfuß nach außen (Talipes valgus), in der Richtung des nach außen gedrehten Fußes; e) der Plattfuß (Pes planus, Pes depressus), in Abplattung des Fußgewölbes bestehend. Die K. kommen durch krankhaften Muskelzug zu Stande, welcher durch Krampf (od. auch Lähmung [paralytischer Klumpfuß]) der Muskelnerven bedingt wird u. zuweilen nachläßt (periodischer Klumpfuß). Die Heilung der K. hat zuvörderst zur Aufgabe die einseitige Wirkung der Muskeln zu heben, u. zwar geschieht dies theils mittelst orthopädischer Apparate (z.B. Stromeyers Klumpfußmaschine), theils mittelst Durchschneidung der Muskelsehnen(Tenotomie), welche vorzüglich durch Dietzenbach ausgebildet wurde. Vgl. Scoutetten, Über die radicale Heilung der K., übersetzt von Walther, Lpz. 1839.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 594.
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