Knochenseife

[614] Knochenseife, ein Gemenge von gewöhnlicher Harz- od. Cocosölseife mit Knochengallerie. Um sie darzustellen, behandelt man Knochen mit Salzsäure, um die Knochenerde aufzulösen, u. mischt die zurückbleibende, mit Wasser gut ausgewaschene Gallerte während des Siedens zu der Seife. Eine Art K. ist die Liverpool-Armenseife, weicht sämmtliche Bestandtheile der Knochen enthält. Die Knochen werden in Ätzkalilauge erweicht u. die geweichte Masse unter fortwährendem Sieden mit dem zu verseifenden Öle gemischt. Da es bei der K. nur darauf ankommt, dem Unbemittelten für wenig Geld ein großes Stück Seife zu liefern, se fällt bei deren Fabrikation das Aussalzen u. Ausscheiden von der Mutterlauge weg.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 614.
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