Korjäken

[724] Korjäken (von Kora, Rennthier), Volksstamm im russischen Asien, namentlich im nordöstlichen Sibirien, an der Indigirka, Kolyma, der Bucht von Penshinsk bis zum Ostrande des Festlandes im Norden von Kamtschatka; sie sind nach Einigen mongolischen, nach Anderen amerikanischen Ursprungs, klein, plattnasig, kleinaugig, mit rundem, magrem Gesicht, welches die Weiber tätowiren od. bemalen, ganz ohne Bildung, räuberisch, doch gastfrei, leben in Vielweiberei, kleiden sich in Rennthierfelle od. Pelzwerk, lieben Jagd, haben Pfeile, Bogen u. Lanzen als Waffen, sind Schamanischer Religion, verbrennen meist ihre Todten u. reden eigene Sprache. Die K. sind schwach an Zahl, halten Rennthiere u. theilen sich in wandernde K. (Tugumuttu), welche nomadisiren, u. nicht wandernde K. (Tschantschu), welche in Erdhütten wohnen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 724.
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