Kotyledonen

[748] Kotyledonen (Cotyledones), 1) (Zoot.), die in der befruchteten Gebärmutter von Thieren mit gespaltenen Klauen auf der innern Seite sich ausbildenden fleischigen Auswüchse, bei Schafen u. Ziegen wirklich napfförmig, in die ihnen entsprechende Gefäßbündel (Carunkeln) auf der Außenseite des Chorions der Frucht wie eingewurzelt sind, doch so, daß kein unmittelbarer Übergang der Gesäße Statt findet, die vielmehr, eine milchartige Feuchtigkeit zwischen sich enthalten, die von den K. abgesondert u. von den Carunkeln eingesogen wird. Ältre Anatomen schrieben fälschlich auch der menschlichen Gebärmutter u. Frucht gleiche Einrichtung zu. 2) (Bot., Samenlappen), ein od. zwei u. mehr fleischige, blattartige Lappen am Keime der Phanerogamen. Nach denselben theilt man die Pflanzen in Samenlappenlose (Acotiled ones), Einsamenlappige (Monocotyledones) u. Zwei- u. Vielsamenlappige (Dicotyledones et Polycotyledones).

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 748.
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