Kuhlmann

[879] Kuhlmann, Quirinus, geb. 25. Febr. 1651 in Breslau, hatte in seiner Jugend, in Folge einer Krankheit, Visionen, durch die er sich zum Heiligen berufen glaubte, gab nun das Studium der Jurisprudenz auf, dem er sich in Jena gewidmet hatte, u. machte große Reisen, um die Religionsparteien zu vereinigen u. ein eigenes geistliches Reich (Kuhlmannsthum) zu stiften. Er ging zunächst nach Holland, wo er mit Johann Roth von Amsterdam in Verbindung trat u. J. Böhms Schriften studirte, trieb sich dann in England u. Frankreich umher u. ging 1678 nach Constantinopel, um die Türken zu bekehren; in Moskau trat er als Adept auf u. wurde dort mit seinem Anhänger, dem Kaufmann Konrad Nordermann, 4. Oct. 1689 verbrannt. Seine Anhänger hießen Kuhlpropheten. Er schr.: Neubegeisterter Böhme, Leyd. 1674; Kühlpsalter, Amsterd. 1684–86; 3 Bde.; Prodromus quinquennii mirabilis; Heptaglotta Kuhlmannia u. m.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 879.
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