Liënterie

[369] Liënterie (Magenruhr), Abgang unverdauter Speisen, bald nachdem sie in den Magen gebracht sind, mit wenig od. keinem Leibschmerz, wohl aber Empfindlichkeit der Magengrube, die Eßlust fehlt dabei od. ist ungewöhnlich stark, bei langer Dauer in Abzehrung od. Wassersucht endend, oft von kurzer Dauer u. dann ohne Bedeutung, bisweilen nach überstandenen Ruhren, Magen- u. Darmentzündungen, Typhus, in anderen Fällen durch Mischungsfehler des Magensaftes, Wurmkrankheit, Hysterie, Hypochondrie, Völlerei etc. bedingt. Äußerlich wendet man reizende u. stärkende Einreibungen, innerlich leichte, meist flüssige Nahrung, magenstärkende u. magenberuhigende Mittel an. Vgl. Friedreich, Die Liënterie, Würzb. 1824.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 369.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika