Lubecki

[559] Lubecki (spr. Lubetzki), Fürst, wurde 1815 bei Errichtung des Königreichs Polen vom Kaiser Alexander zum Finanzminister ernannt u. wirkte als solcher wohlthätig, bes. durch Verkauf der Krondomänen u. Grundsteuerregulirung; 1830 hatte er 11 Millionen Thaler im Schatz, mit welchem Gelde großentheils die Polnische Revolution, welche sich dieser Summen bemächtigte, geführt worden ist. Als 1830 das Arsenal in Warschau gewonnen u. der Großfürst geflüchtet war, stellte sich L. mit Radziwil u. Czartoryski an die Spitze der Bewegung, um Volksexcesse zu verhindern, saß auch später im Executivausschuß, doch trat er aus, als die Republikaner unter Lelewel zu mächtig wurden, überredete aber später Chlopicki, mit Kaiser Nikolaus I. zu unterhandeln, u. reiste mit dem Landboten Jezierski als Unterhändler nach Rußland ab. Da seine Mission ohne Erfolg war, gab er die Sache des Aufstandes auf u. blieb als Privatmann in Petersburg zurück.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 559.
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