Makāme

[756] Makāme (arab.), 1) ursprünglich Sitzung; dann 2) bei den ältern Arabern gebräuchliche literarische Zusammenkünfte, in denen von Einzelnen improvisirte Darstellungen, bes. Erzählungen aus dem Stegreife vorgetragen wurde a. Für derartige Darstellungen bildete sich allmälig ein eigener Kunststyl aus; die M. bestehen ihrem Haupttheile nach aus Prosa, deren einzelne Redeglieder mit einander reimen u. mit welcher eingestreute Verse wechseln. Der erste Araber, welcher einen Cyklus novellenartiger Erzählungen unter dem Namen Makamat veröffentlichte, war Hamadani, der jedoch von Hariri, welcher für das Muster in der ganzen Gattung gilt, weit übertroffen wurde. Von den Arabern gelangten die M. zu den Juden, bei denen dieselben vielfach Pflege fanden, so bes. von Josef Ibn Aknin aus Ceuta (vor 1185), Charisi u. Immanuel Rumi (nach 1321). Auch bei den Syrern fand die arabische Kunstform Eingang, hier bediente sich bes. Ebed-Jesu zwischen 1291–1316 in seinem Buch des Paradieses der Makamenform.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 756.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika