Malo, St.

[799] St. Malo, 1) Arrondissement im französischen Departement Ille-Vilaine, 201/6 QM.; 123,000 Ew. in 9 Cantonen; 2) Hauptstadt darin, auf einem Felsen (sonst Insel Aaron) im Kanal (La Manche), mit dem Festl ud durch einen 1/2 Stunde langen Damm (le Sillon) zusammenhängend; festes Schloß, 4 Kirchen, Marinehospital, Marineakademie, Schifffahrtsschule, Arsenal, Börse; der Hafen ist weit, bequem u. sicher, doch nur bei Hochfluth zu befahren, durch 9 Forts (Conchee, Cesembre, Isle Harbourg etc.) vertheidigt; Handelskammer, Handelsgericht; fertigt Fischangeln, Segeltuch, Tabak, Leder, Schiffe, treibt Fischfang (Stockfische, Austern), Handel; 10,000 Ew. Hier schlug der Frankenkönig Chlotar I. 560 seinen Sohn Chramnus; am 29. Nov. 1693 Bombardement der Stadt durch die Engländer, nach dessen Beendigung die Höllenmaschine losgelassen wurde, ein Brander, mit 200 Fässern Pulver geladen u. mit 400 Bomben, Eisenstangen, Ketten u. dgl. beladen, welche entzündet, die halbe Stadt zerstörte; 3) (St. M. de la Lande), im Arrondissement Coutances des Departements Manche, am Kanal (la Manche); 4) Flecken in der venetianischen Provinz Vicenza, links am Torlo; Salpeterfabrik; Handel mit Seide, Wein u. Tuch; 4500 Ew.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 799.
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