Mignon [1]

[249] Mignon (fr., spr. Minjong), 1) Liebling, Günstling: 2) M-s, Günstlinge des Königs Heinrich III. von Frankreich, seit 1576; weichlich u. weibisch in ihrem Anzuge, aber stolz u. tapfer. Sie waren beim Volke sehr verhaßt u. wurden fast alle ermordet od. fielen im Duell; die berühmtesten waren: Quèlus, Livarot, Marquis d'O, die Herzöge von Joyeuse u. Epernon, welche sich großen Ruhm im Kriege der drei Heinriche erwarben. Vgl. L'Etoile, Journal de Henri III.; 3) überhaupt schöner Knabe als Liebling eines Vornehmen, auch mit der Nebenbedeutung unzüchtiger Knabenliebe; 4) früher auch Benennung der Elitentruppen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 249.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: