Mulemaschine

[514] Mulemaschine (Mule jenny), eine 1774 erfundene, sowohl in der Baumwollenspinnerei als in der Kammwollspinnerei angewendete Feinspinnmaschine; mit Streckwalzen zum Ausziehen des Fadens, aber mit Spindeln ohne Spule (vgl. Kötzer) auf einem Wagen, welcher beim Ausziehen sich von den drei Paaren von Streckwalzen entfernt u. bei Aufwickeln des Fadens auf die Spindel sich wieder den Streckwalzen nähert; letzteres hat sie mit der Jennymaschine, ersteres mit der Watermaschine (s. b.) gemein, daher ihr Name (s. Baumwolle III.). Man kann auf ihr alle Garnsorten spinnen, seine u. schwach gedrehte Gespinnste (Schußgarn) nur auf ihr, nicht auch auf Watermaschinen. Wird die Wagenbewegung auch durch die Dampf- od. Wasserkraft hervorgebracht, so heißt die M. eine selbst spinnende M. od. Selfactor.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 514.
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