Myrōnsäure

[608] Myrōnsäure, eine im schwarzen Senf in Verbindung mit Kali vorkommende schwefel- u. stickstoffhaltige Säure. Man stellt sie aus dem durch Auspressen von dem fetten Ölebefreiten Samen dar, indem man dieselben mit Alkohol u. sodann mit Wasser auszieht; die wässerige Lösung wird verdampft u. aus dem extract ähnlichen Rückstande die schleimigen Theile durch schwachen Alkohol entfernt. Der. Rückstand wird dann wieder in Alkohol gelöst u. die Lösung langsam verdunstet. Das myronsaure Kali krystallisirt in großen Säulen von bitterem Geschmack heraus, welche sich in Wasser, nicht in Alkohol lösen; man zersetzt dieses Salz durch Weinsäure u. zieht die M. mit Alkohol aus. Die M. ist ohne Geruch, nicht flüchtig, schmeckt bitter u. reagirt deutlich sauer; sie ist nicht krystallisirbar, leicht löslich in Wasser u. Alkohol, fast unlöslich in Äther. Der weiße Senf enthält keine M.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 608.
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