Obsidian

[192] Obsidian (Obsidianus lapis [weil Obsidius ihn zuerstin Äthiopien gefunden haben soll], auch Hahnstein, Glasachat, Glaslava, Glaszeolith), Mineral, erscheint amorphisch in derben, dichten Massen, in Kugeln, rundlichen Körnern u. Geröllen, porös, selten haarförmig; Bruch muschelig, Härte 6 bis 7; specifisches Gewicht 2,4 bis 2,6; meist sammtschwarz, auch braun, grau, blau, roth u. gelb gefärbt, stark glasglänzend, durchsichtig bis undurchsichtig; enthält 60 bis 80 Procent Kieselerde, 8 bis 19 Procent Thonerde, außerdem Kali, Natron, Kalk u. Eisenoxyd. Der O. ist ein Product vulkanischer Thätigkeit, er findet sich in Form von Strömen theils als Auswürflinge an manchen Vulkanen, auf Teneriffa, Island, auf den Liparischen Inseln, in Mexico, auf Milo, Santorin, auf den Canarischen u. Azorischen Inseln; in großer Menge bei Telkibanya u. Bodrog-Kereßtur in Ungarn. Marekanit ist der in runden durchsichtigen Körnern an der Marekanka bei Ochozk vorkommende O. Der O. wurde sonst zu Messern, Pfeilspitzen, Spiegeln, Gemmen etc. verarbeitet, jetzt werden Knöpfe, Dosen, Armbänder u. andere Gegenstände daraus geschnitten; aus den ganz schwarzen O-en werden Spiegel zu Polarisationsapparaten geschliffen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 192.
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