Pessĭnus

[889] Pessĭnus (Pesinus), Stadt in Galatien am südlichen Abhange des Dindymos u. nicht weit vom Sangarios; war die Hauptstadt der Tolistoboger u. Haupthandelsplatz des Landes; berühmt durch den Tempel der Agdistis (Pissinuntische Göttin) auf einem Berge vor der Stadt, mit großem Tempelschatz. Das Bild der Göttin, von. Holz, nach And. von Stein, sollte vom Himmel gefallen sein u. wurde später (207 v. Chr.) an die Römer ausgeliefert, welche ein Orakel empfangen hatten, daß das Bestehen Roms an den Besitz dieses Bildes gebunden sei. Zur Zeit der Römerherrschaft sank die Stadt u. das Ansehen des Tempels (von dem man später Ruinen als Murus Megalesius zeigte); Constantin der Große erhob sie zur Hauptstadt von Galatia Salutaria; seit dem 6. Jahrh. verfiel sie; j. Ruinen bei Balahazar (Balahissar).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 889.
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