Pfinzing

[2] Pfinzing, Melchior, geb. 1481 in Nürnberg, war geheimer Secretär bei dem Kaiser Maximilian I., dann Probst zu St. Sebald in Nürnberg, später außerordentlicher Rath, Canonicus zu Trient u. Probst zu St. Alban, 1521 zu St. Victor in Mainz u. st. 1535. Er schr., wahrscheinlich zwischen 1512–16, Geheuerlichkeiten u. Geschichten des löblichen streitbaren u. hochberühmten Helden, Herrn Tewrdankhs, gewöhnlich Teuerdank (Theuerdank, d.h. eines auf Abenteuer Denkenden) genannt, eine poesielose allegorische Erzählung der Werbung Maximilians (Teuerdanks) um Maria von Burgund (Ehrenreich), worin alle Hindernisse der Heirath allegorisirt sind. Einige glauben, der Teuerdank sei von Kaiser Maximilian selbst gedichtet u. von P. nur redigirt. Ausgaben: Nürnberg, 1517, Fol. (prachtvoll auf Pergament in nur 40 Exemplaren gedruckt mit gemalten Holzschnitten von Hans Schäufelin); Augsb. 1519, Fol. u. 1537; neueste Ausgabe von K. Haltaus, Quedlinb. 1836; umgearbeitet von Burkard Waldis, Frankf. 1553–96 in 5 Ausgaben, u. von Math. Schultens im 17. Jahrh. Vgl. A. G. Titz, Über den Theuerdank, Altdorf 1714; G. Köhler, De inclyto libro Theuerdank, ebd. 1714, n.A. von Hummel, 1790.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 2.
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