Propyläen

[631] Propyläen (gr.), Vorhallen der Tempel, Bauten, welche in der Mitte Säulenreihen u. zu beiden Seiten Gemächer enthielten; bes. berühmt waren die P. in Athen, das zur Akropolis auf der Westseite führende Prachtgebäude, erbaut unter Perikles von Mnesikles 437–432 v. Chr. Die P. bestehen aus einem Mittelgebäude mit zwei im rechten Winkel vorspringenden Flügeln, deren Fronten gegen einander gekehrt sind, u. von denen der eine links den Tempel der Nike Apteros, der andere in seinen inneren Gemächern die Gemälde des Polygnotos enthielt, dazu Bildsäulen des Herakles u. der Grazien. Das Haupt- od. Mittelgebäude, die eigentlichen P., zu denen Stufen führten, bestand aus einer Porticus, einem Vestibul u. einem Posticum (hinterer gegen die Akropolis gerichteter Porticus). Diese Portiken waren sechssäulig u. von dorischer Ordnung. Die Decke des Vestibuls od. inneren Theiles, deren Marmorbalken 17–20 Fuß lang waren, wurde von sechs ionischen Säulen getragen. Unter der Türkenherrschaft ganz ummauert u. verschüttet, wurden die P. unter König Otto von Klenze 1834 wieder geöffnet u. hergestellt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 631.
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