Regiomontānus

[932] Regiomontānus, Johann (eigentlich Müller, auch Molitor od. Kungsperg, Johannes Germanus u. Joh. Francus), geb. 6. Juni 1456 zu Königsberg in Franken, studirte seit 1448 in Leipzig, seit 1451 in Wien unter G. Peurbach Mathematik u. zog 1461 mit dem Cardinal Bessarion nach Rom, wo er Griechisch lernte; darauf lebte er in Ferrara, Pavia u. Venedig. 1468 kam er nach Wien zurück, wo er Professor der Mathematik wurde; kurz darauf wurde er vom König Matthias Corvinus in Ungarn nach Raab berufen, die ausgebrochenen Unruhen veranlaßten ihn jedoch 1471 nach Nürnberg zu ziehen, wo er eine Druckerei anlegte, welche wegen der Correctheit der darin gedruckten Bücher berühmt ist. Vorzügliches Aufsehen machte sein 33jähriger Kalender, so daß ihn auch Papst Sixtus IV. 1474 nach Rom berief, um an einer vorhabenden Verbesserung des Kalenders mitzuarbeiten. Darauf wurde er Bischof von Regensburg u. starb daselbst 1476. Er schr. u.a.: Ephemerides, quas vulgo vocant Almanach ad 33 annos futuros, Nürnb. 1473; Der deutsche Kalender von Joh. von Kungsperg, 1473, u. m.; De reformatione calendarii, Ven. 1489; De cometae magnitudine longitudineque, Nürnb. 1531; De triangulis omnimodis, ebd. 1533; Tabulae astronomicae, ebd. 1528; gab auch den Almagest, Nürnb. 1550, Fol. heraus.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 932.
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