Ricĭnus

[148] Ricĭnus, 1) (R. L., Wunderbaum), Pflanzengattung aus der Familie der Euphorbiaceae-Crotoneae, Monocle Monadelphie L.; Arten : R. communis (Kreuzbaum, Springbaum), in Asien, Amerika u. Afrika, mit 3–8 Fuß holhem, glattem, bereiftem Stängel, schildförmigen, 7–10lappigen, an den lanzettförmigen Lappen gesägten, glatten, unten graulichen Blättern, in großen Trauben, zuoberst die männlichen, tiefer die weiblichen, gesammelten Blüthen, stachlichen Samenkapseln, länglicheiförmigen, glatten, graubraun u. schwarz marmorirten, das Ricinusöl (Oleum ricini, fettes, dickflüssiges, weißes od. gelbliches, wenn es kalt gepreßt ist, mildes, nicht scharfes, nur nach einiger Zeit eine mäßige, kratzende Empfindung im Halse erregendes, geruchloses, in Alkohol, Äther, Ätzlauge leicht lösliches Öl, von 0,954 specifischem Gewicht, für sich als mildes, gelind abführendes Mittel zu 1–2 Loth pro dosi angewendet) liefernden, als Sem. cataputiae majoris (s. Purgirkörner 2) officinellen Samen. Der R. communis ist das alte Kiki (Cici), von welchem das Ricinum oleum der Alten zu Beleuchtungen bereitet wurde; R. lividus, R. viridis etc. als Zierpflanzen in Europa cultivirt. Die beiden letztern, so wie R. africanus nähren eine große Art Seidenraupe (Bombyx cynthia), von deren Gespinnst eine grobe Seide (Arindi) gewonnen wird; R. mappa (Mappa moluccensis Spr.), durch sehr große, auf den Molukken als Servietten u. Tischtücher dienende Blätter ausgezeichnet, soll die unter dem Namen Bianongg aus Ceylon kommende, Brechen erregende Wurzel liefern; 2) so v.w. Vogellaus.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 148.
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