Rohillas

[229] Rohillas, ein Zweig der Patanen, welche sich um die Mitte des 16. Jahrh. östlich des Ganges zwischen Oude u. Delhi niederließen u. dieser Gegend den Namen Rohilcund (spr. Rohilkand) gaben u. unter ihrem Fürsten Daud sich auch benachbarte Districte Indiens unterwarfen. Ihr Staat grenzte an Nepal, Kumaon, Oude etc.; um die Mitte des 18. Jahrh. konnten sie noch 800,000 Mann ins Feld stellen. 1774 wurden sie von Shooja-ud-Dowlah, dem Nabob von Oude, mit Hülfe der Briten geschlagen; 1781 wurde der größte Theil des Landes dem Nabob von Oude zugewiesen, welcher dagegen dem entthronten Rohillafürsten Faizullah-Kahn jährlich eine Geldsumme zahlen mußte. Gegenwärtig wird die Landschaft Rohilcund, welche mit Oude völlig unter britische Hoheit gekommen ist, im Nordwesten von Gurwhal u. Kumahn, im Osten von dem eigentlichen Gebiet von Oude, im Südwesten u. Westen vom Ganges begrenzt, welcher letztere es vom Doab scheidet. Die Landschaft umfaßt die britischen Districte Bijuour, Moradabad, Bareilly, Pilleebheet, Budaon, Shahjehanpoor, sowie das britische Lehnsfürstenthum Rampoor, welches allein noch einige Selbständigkeit bewahrt hat.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 229.
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