Rutilin

[630] Rutilin, C28H12O4, entsteht bei der Einwirkung starker Schwefelsäure auf Saligenin, Salicin u. Populin bei 40°; es ist nur in Verbindung mit Schwefelsäure als Rutilinschwefelsäure, C28H12O4 + SO3 bekannt; dieselbe wird dargestellt, indem man Salicin in concentrirte Schwefelsäure bringt u. dabei Sorge trägt, daß die Temperatur nicht über 70° steigt. Die Schwefelsäure wird abgegossen u. die zurückbleibende Masse mit wasserfreiem Weingeist stark geschüttelt, welcher die überschüssige Schwefelsäure u. das Rufin löst. Der Rückstand wird zerrieben u. wiederholt mit Alkohol u. dann mit Wasser ausgewaschen. Das Zurückbleibende ist die Rutilinschwefelsäure, die bei 30–40° entstandene Verbindung hat im feuchten Zustande das Ansehen einer durchsichtigen Gallerte von blasser, braunvioletter Farbe. Trocken erscheint sie als schönes violettes, in Wasser, Alkohol u. Äther unlösliches Pulver, welches mit den Basen keine Verbindungen bildet. Sie löst sich in Schwefelsäure u. Salpetersäure.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 630.
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