Salbe

[779] Salbe (Unguentum), eine Masse von fetter Beschaffenheit u., in mäßiger Temperatur, von butterartiger Consistenz. Die Grundlage einer S. ist immer eine fettige Substanz, wie Thierfett, Butter u. Öl, welcher dann nach Befinden noch andere Stoffe, bes. Wachs, Talg, Harz, Terpentin zur Erhaltung der erforderten Consistenz zugesetzt, außerdem andere Stoffe, bes. für Heilzwecke, wie Gummi, Pflanzenschleime, Seife, Honig, Eigelb, Campher, ätherische Öle, natürliche Balsame, gepulverte Substanzen, Quecksilber, Jodkalium etc. beigemischt werden. Die Bereitung geschieht entweder einfach durch bloße Vermengung der Ingredienzen, od. nachdem man solche vorher bei angemessener Wärme hat zergehen lassen, od. auch indem man Fette mit dazu schicklichen Pflanzenstoffen zusammenkochen läßt. Das Zusammenreiben geschieht mittelst hölzerner Agitakel, od. im Kleinen in Reibeschalen mittelst einer Pistille. S-n sind entweder Arzneimittel u. werden bei Wunden, Abscessen, Geschwüren, zur Minderung von Reiz u. Spannung, auch um Stoffe mittelst Einreiben in den Körper gelangen zu lassen, angewendet; od. diätetische u. kosmetische Mittel, s. Salben.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 779.
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