Samendarre

[837] Samendarre, große Kästen od. Gebäude zum Gewinnen des Nadelholzsamens aus den Zapfen mittelst Sonnen- od. Ofenhitze; besteht aus einem mittelmäßig großen Raume mit schlotartigen Eingebäuden, worin sich geflochtene Drahtböden übereinander auf Gestellen befinden, um die Zapfen aufzunehmen, u. unten mit einem Schubfache, in welches der ausgedörrte Samen fällt, u. mit einem Circulirofen, um damit durch die ausgeklengelten Zapfen Feuer u. eine Hitze zwischen 30° u. 40° R. zu unterhalten. Die Zapfen werden gleich vom Boden, wo das Magazin derselben ist, auf die Horden geschüttet u. von Zeit zu Zeit umgerührt. Die Darrkästen sind aus Pfosten od. starken Bretern gefertigt, vorn 2, hinten bis 4 Fuß hoch, 6–8 Fuß breit u. 10–12 Fuß lang, mit aufschlagbarem Deckel, inwendig ein Boden von Latten, Drahtgeflecht od. Bandeisen, etwas schräg, auf welchen die Zapfen gelegt, der Sonnenhitze ausgesetzt u. sobald sie sich öffnen, fleißig gewendet werden, wobei der Samen durch die Öffnungen des Bodens in den darunter befindlichen Schiebekasten (Darrstube) fällt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 837.
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