Schanzkorb

[90] Schanzkorb, 1) aus Zweigen geflochtener Cylinder, welcher weder oben noch unten einen Boden hat Man benutzt die Schanzkörbe zur Bekleidung von Brustwehren u. Scharten, indem man sie senkrecht od. nach innen geneigt ausstellt, mit Erbe füllt u. verankert. Auch zu Brückenunterlagen (Schanzkorbbrücken), s.u. Brücke I. B) a) u. Hohlbauten werden sie verwendet. Man fertigt sie an, indem man in der Peripherie des Zirkels, welchen die Grundfläche des S-es bilden soll. 9–12 Pfähle, welche etwa 5–6 Zoll höher als der S. selbst sind, 3–4 Zoll tief in die Erde einschlägt. Um das Traciren des Kreises zu ersparen, benutzt man auch ein zirkelförmiges Bret (Lehrbret) mit Einschnitten für die Pfähle. Man flicht einen oberen u. unteren Kranz von Weidenruthen, läßt den oberen stehen, um die Pfähle nicht aus der Richtung kommen zu lassen, u. treibt ihn, wenn der S. die gehörige Festigkeit hat, auf das untere Flechtwerk herunter. Zum Flechten nimmt man dünne Weidenruthen od. anderes biegsames Strauchwerk. Den Anfang der Ruthen legt man stets nach innen, zuletzt putzt man die vorstellenden Ruthen ad u. bindet od. verankert die Körbe, indem man stark Ruthen über die Ränder legt u. sie längs des Korbes durch das Flechtwerk von außen u. innen durchzieht. Zwei Mann flechten, zwei Mann tragen Sträucher zu. Die kleinsten Schanzkörbe sind die Sappenkörbe, 21/2 Fuß hoch, 11/2 F. im Durchmesser, sie werden in den Sappen dicht an einander gesetzt, mit den unteren Spitzen der Pfähle in die Erde getrieben u. möglichst rasch mit Erde gefüllt; größere, 14 F. hoch, 2 F. im Durchmesser dienen zur Bekleidung von Brustwehren; 3–31/2 F. hoch,[90] 2–21/2 F. im Durchmesser sind die Batterienkörbe, aus denen man Batterien baut. 2) Ein mit Erde angefüllter Korb, womit ein Deichbruch in der Eile ausgefüllt wird.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 90-91.
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