Scherliēvo

[141] Scherliēvo (Scarlievo, Maldi Fiume, Grohlinger Krankheit, Istrische od. Illyrische Küstenseuche), ein erst seit 1790 verbreitetes, in den Küstengegenden Illyriens u. Dalmatiens einheimisches Syphiloid (s.u. Syphillis ansteckend, doch mehr durch Kleidungsstücke als durch den Beischlaf, u. die Geschlechtstheile primär verschonend. Das Übel hebt mit Glieder- u. Rückenschmerzen an, welche in die Knochen dringen; dann folgen Hals- u. Mundgeschwüre, od. es tritt allgemeines Jucken, ein krätziger, od. ein Kupferausschlag ein, woraus später Pusteln entstehen, welche eine klebrige Materie ergießen u. dicke Krusten bilden, od. schwammige Auswüchse, den Erdbeeren ähnlich, welche in selbst die Knochen anfressende Geschwüre übergehen, od. lange Feigwarzen etc. Durch medicinalpolizeiliche Sanitätsmaßregeln ist das Übel in neuerer Zeit sehr beschränkt worden. Mittel dagegen sind Reinlichkeit, strenge Diät, Holztränke, Spießglanz, Schwefel, Quecksilber, welches aber oft unsicher wirkt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 141.
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