Schnürleib

[361] Schnürleib, Corset), Keidungsstück von starker Leinwand, od. starkem baumwollenem Zeuge für Frauenzimmer, welches nur unter andern Kleidern getragen wird. Es gleicht der Schnürbrust, nur ist es etwas länger u. nicht rund herum ausgesteift, sondern nur an den, auf dem Rücken zusammenstoßenden Enden mit einem Fischbeinstab u. vorn auf der Brust mit einem Blankscheite (Planchette), einem Stab von Holz, Fischbein od. Stahl, versehen. S-er, welche vorn zugeschnürt werden, heißen Crevées. In Paris hat man S-er, bei welchen das Schnürband oben u. unten über eine kleine Rolle geht, mit welcher ein Sperrrad in Verbindung steht. Durch eine Feder kann der Sperrkegel leicht gehoben werden, u. man kann daher[361] schnell u. leicht das Leibchen an jedem beliebigen Orte fester u. lockerer schnüren.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 361-362.
Lizenz:
Faksimiles:
361 | 362
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika