Siegelkunde

[62] Siegelkunde (Sphragistik), die Lehre, wie die Siegel (s.d. 1) in den verschiedenen Zeitaltern verfertigt worden sind, sowohl in Bezug auf den dazu genommenen Stoff, als auf die Art, wie sie an Urkunden angebracht sind, u. die Figuren, welche sie darstellen. Sie ist ein Theil der Diplomatik, da die meisten Urkunden durch die beigefügten Siegel Glaubwürdigkeit bekommen, aber auch Hülfswissenschaft der Heraldik u. der Geschichte, so wie wesentliche Quelle für die Geschichte der Stempelschneidekunst. Zu Betreibung der S. legt man Siegelsammlungen an, doch meist von solchen Siegeln,[62] welche Wappen enthalten. Vgl. Fricoroni, I piombi anticchi, Rom 1740; Heineccius, De sigillis veterum, 1709; Manni, Osservazione istor. sopra i sigilli antichi, Flor. 1739 ff., 17 Bde.; Praun, Braunschweig-Lüneburgisches Siegelcabinet, 1791; Diverse Anmerkung von den Sigillis pedestribus; Gercken, Anmerkungen über die Siegel zum Nutzen der Diplomatiker, Augsb. 1781, Stendal 1786; Büsching, Von den Siegeln des deutschen Mittelalters, Bresl. 1778. Eine Sammlung Eisenabgüsse merkwürdiger schlesischer Siegel hat der Archivar Büsching herausgegeben, Bresl. 1815.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 62-63.
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