Sigillarĭa [2]

[75] Sigillarĭa (S. Bronge), eine der häufigsten Stammformen der Steinkohlenformation, von denen man 71 Species kennt. Diese Stämme sind in der Regel einfach u. ungegliedert, selten am oberen Ende gabelig getheilt, od. scheinbar gegliedert; sie kommen gewöhnlich liegend u. daher breiartig breitgedrückt vor, zuweilen aber auch aufrecht u. dann noch cylindrisch; sie sind oft 30 bis über 60 Fuß lang u. mehre Fuß stark, im nordamerikanischen Schuyllkill-Kohlenbassin hat man sogar 100 Fuß lange gefunden; sie sind wahrscheinlich von einer sehr festen Rinde umgeben gewesen, welche nun als Steinkohlenrinde erscheint, indeß der innere Theil des Stammes mit Schieferthon od. anderer Gesteinsmasse erfüllt ist. In ihrem Äußeren erinnern sie an Cacieen, indeß sie ihrem[75] Inneren nach den Cycadeen am nächsten zu stehen scheinen; zahlreiche Narben zeigen die Stellen an, wo die Blätter eingefügt waren, selten findet man die schmalen, linealen Blätter noch ansitzend; die Kohlenrinde ist meist sehr regelmäßig cannelirt, die zwischen den Riesen gelegenen Flächen sind mit siegelähnlichen Narben besetzt, welche quincunciale Anordnung zeigen, oval, elliptisch od. sechseckig sind, in der Mitte mit drei kleineren Närbchen, in welchen die Gefäßbündel gesessen; Untergattungen: a) Rhytidolepis (Sternb.), Strunke mit Rinde, auf welcher breite, schildförmige, gerundete Narben auf starken Rippen ziemlich entfernt stehen; b) Alveolaria (Favularia, Sternb.), mit dicht an einander grenzenden, daher eckigen Narben auf der Rinde; c) Syringodendron (Sternb.), Strunk ohne Rinde, auf den halbcylindrischen Rippen mit entfernt stehenden, oft Ziegenklauen ähnlichen Narben; d) Catenaria (Sternb.), Strunke ohne Rinde, ungerippt; die Blattnarben in entfernt stehenden Wirbeln; Arten: häufig in der Steinkohlenformation.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 75-76.
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