Sinuëssa

[135] Sinuëssa (a. Geogr.), Stadt u. Hafen in Latium, an der Südspitze des Mons Massicus auf der Grenze von Campanien, an der Appischen Straße, zwischen Minturnä u. Capua, mit Hafen, in einer fruchtbaren, bes. weinreichen Gegend; die Einwohner waren durch Schifffahrt, Handel (bes. mit Massiker u. Falerner Wein) u. Gewerbe sehr reich u. betriebsam, u. S-s Bäder (Sinuessanae aquae), welche gegen die Unfruchtbarkeit der Weiber u. den Wahnsinn der Männer empfohlen wurden, waren häufig besucht. S. war 297 v. Chr. von den Römern, angeblich an der Stelle einer griechischen Anlage Sinope, zugleich mit Minturnä zum Schutz gegen die Samniter angelegt u. colonisirt. Hier 456 n. Chr. Sieg der Römer über die Vandalen u. Mauren. Im 10. Jahrh. wurde S. von den Muhammedanern zerstört; Ruinen bei Rocca di Mondragone.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 135.
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