Sorbinsäure

[306] Sorbinsäure, 1) C12H8O4, wird erhalten, wenn man den Saft der unreifen Vogelbeeren mit Kalk unvollständig sättigt, erhitzt u. die als ein saures Öl übergehende Parasorbinsäure mit festem Ätzkali erwärmt; auf Zusatz von Salzsäure scheidet sich die S. als ein Öl aus, welches schnell krystallisirt. Die Parasorbinsäure ist gereinigt farblos, von widrigem Geruch, siedet bei 221°, verwandelt sich beim Erhitzen im Wasserbad theilweis in ein Harz, löst sich in Wasser, Alkohol u. Äther; sie ist der S. isomer u. geht auch in dieselbe über beim Behandeln mit starker Salzsäure. Die S. löst sich leicht in Alkohol u. Äther, auch in heißem Wasser, krystallisirt in langen farblosen Nadeln, schmilzt bei 134,5° u. läßt sich unzersetzt verflüchtigen. Die Alkalisalze der S. sind leicht löslich, das Kalk- u. Barytsalz krystallisiren in glänzenden Schuppen; das Äthersalz riecht aromatisch, ist leichter als Wasser u. siedet bei 105°; 2) (Sorbitsäure), C32H18O5, ein Humuskörper, entsteht beim Erhitzen von Sorbin auf 150 bis 180° als eine dunkelrothe, fast schwarze Masse; dieselbe löst sich nicht in Wasser, Alkohol u. verdünnten Säuren, leicht dagegen in Alkalien mit brauner Farbe; ihre Salze sind meist röthlichgelb.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 306.
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