Steinkohlenkuchen

[744] Steinkohlenkuchen (Steinkohlenziegel), künstliche Steinkohle aus Steinkohlenklein (Péras). Das Kohlenklein (Grubenklein) wird in einer Art Setzwäsche gewaschen, d.h. von erdigen Theilen befreit, nach dem Abtropfen mittelst cannelirier Walzen zu Körnern gleicher Größe zerquetscht, getrocknet u. warm mit 7–8 Procent eingedicktem Steinkohlentheer gemengt. Die heiße Masse wird zuletzt in Formen zusammengepreßt, so daß sie rechtwinklige Stücke mit abgerundeten Ecken, etwa 20 Pfund schwer, bildet. Die S. werden beim Gebrauch zerbrochen; die eckigen Bruchstücke lassen die Luft gut durchziehen, brennen mit langer Flamme u. unter etwas größerer Wärmeentwickelung. Da sie 1/5 weniger Raum einnehmen, als gewöhnliche Steinkohle u. weniger Bruch geben, werden sie bes. von Dampfschiffen für längere Seereisen benutzt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 744.
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