Stroboskopische Scheiben

[929] Stroboskopische Scheiben (Optische Dreh- od. Zauberscheiben), Erfindung Stampfers, die Dauer des Gesichtseindrucks versinnlichend. Eine Scheibe von etwa 10 Zoll im Durchmesser, welche am Rande 10 gleichweit von einander abstehende Öffnungen hat, wird vor einem Spiegel z.B. rechts gedreht, während das Auge durch diese Öffnungen steht. Da jede Öffnung ihrem Bilde im Spiegel gerade gegenüber steht, so scheinen alle Öffnungen stille zu stehen. Auf der dem Spiegel zugewendeten Seite der Scheibe wird nun eine im Durchmesser kleinere befestigt, welche die Öffnungen freiläßt u. auf welcher ein Körper, welcher in Bewegung zu denken ist, z.B. ein Tänzer, ein Ballschläger, ein Pendel in 10 verschiedenen auf einander folgenden Stellungen abgebildet ist. Jedesmal erblickt man nun denselben im Spiegel in derjenigen Stellung, in welcher er unter der eben vorübergehenden Öffnung gezeichnet ist, dieser Lichteindruck dauert aber fort bis man ihn kurz darauf in veränderter Stellung erblickt, u. diese Eindrücke alle verbinden sich zu der Täuschung, als ob, man den Körper in Bewegung sähe. Wird bei 10 Öffnungen ein Rad in 11 beim Rollen aufeinanderfolgenden Stellungen abgebildet, so scheint dasselbe die doppelte Bewegung des Fortschreitens auf der Scheibe u. der Umdrehung um seine Achse zu machen.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 929.
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