Syrten

[166] Syrten (a. Geogr.), zwei große u. tiefe Busen des Libyschen Meeres an Nordafrika: die Große S. (Syrtis magna, S. major, Psyllischer Busen), westlich von Kyrene, zwischen den Vorgebirgen Borion u. Kephalä, hatte 4000 Stadien im Umfang, eine Tiefe von 15–1800 Stadien u. einen Durchmesser von 1500 Stadien; in ihr lagen mehre Inseln, wie Gaja, Pontia u. Misynos. Die Fahrt in dieser S. war wegen der niedrigen Küsten u. der Strömungen schwierig; j. Busen von Sydra. Die Kleine S. (S. parva, S. minor, Cercinitischer Busen), westlich von der vorigen, zwischen den Vorgebirgen Zeitha u. Brachodes, hatte 1600 Stadien im Umfang u. einen Durchmesser von 600 Stadien u. war durch Sandbänke sehr gefährlich; in ihr lagen die Inseln Kerkina u. Meninx; j. Busen von Cabes. Die Küste zwischen den beiden S. hieß Syrtĭca regĭo; sie gehörte früher den Cyrenäern, dann den Carthagern u. kam mit deren Reich an die Römer, welche sie zur Provinz Africa schlugen; sie hatte meist sandiges Land, nur um den Fluß Cinyps u. die Stadt Leptis war anbaufähiger Boden; ihre Bewohner waren die Lotophagi u. Gindanes.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 166.
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