Tamān

[221] Tamān, 1) Kreis im Lande der Tschernomorischen Kosacken, grenzt aus Asowsche Meer, aus Schwarze Meer u. die Straße von Kertsch, welche ihn von der Krim trennt, wird bewässert von kleinen Küstenflüssen u. dem Kuban u. seinem Mündungssee, der ihn von den Ländern des Kaukasus trennt, ist eben, warm, fruchtbar; 52,900 Ew.; 2) (Tmutarakān u. ehemals Fanagoria), Kreisstadt daselbst, ummauert, hat in den Türkenkriegen viel gelitten, aber gegenwärtig schon wieder 1450 Ew. Die Stadt hat eine unsichere Rhede, einen schlechten Hafen u. ein altes Amphitheater aus der Griechenzeit, wo der Ort Phanagoria hieß. Jetzt hat man eine neue Festung Fanagoria, zwei Werst von T. entfernt, angelegt. In der Nähe der Vulkan Prekla; 3) Insel od. Halbinsel, umfaßt den größten Theil des Kreises T., wird durch die verschiedenen Arme des Kuban gebildet, schließt mit der Landzunge von Kertsch den Asower Busen, ist vom Meer sehr zerrissen (Tamanskoi Saliw, Temrjüvsukskoi, Kubanskoi u. Kysiltaschskoi Liman sind tiefe Einschnitte in dieselbe), theils fruchtbar, theils morastig, hat Salzseen, Naphtaquellen, ist aber völlig waldlos. Auf einer Landzunge dieser Insel hat sich seit 1794 ein Schlammvulkan erhoben.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 221.
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