Theridĭon

[495] Theridĭon Theridium), Gattung der Weberspinnen; die Klauen, der Unterkiefer liegen horizontal eingeschlagen; die acht Augen in zwei Querlinien, deren erste meist gerade. die hintere bogig ist od. deren zwei mittelste jeder Reihe einander genähert sind; sie haben sechs Spinnwarzen, die Kieferhaken sind nach innen eingeschlagen u. das erste Fußpaar ist das längere. Sie machen ein schwebendes Gewebe u. sitzen auf demselben od. in dessen Nähe, um auf Insecten zu lauern. Man theilt sie in folgende Untergattungen: a) Thomisus Valck. (Krabbenspinne), die acht Augen stehen am Brustschild, sind einander fast gleich, die Lippe ist groß, hoch, das Brustschild kurz u. breit, die Füße sind seitwärts ausgebreitet, der Gang meist seitlich; Art: Krabbenspinne (Th. cancerides), aus Australien; Tigerspinne (Th. tigrinus), weißlich, schwarz getüpfelt, auf Bäumen; Citrongelbe K. (Th. citreus), mit sehr großem Unterleib, auf Blumen; Namdiu (Jägerspinne, Th. venatorius, Mygale nidulans), aus Südamerika, baut sich ein Gespinnst einen Fuß lang, oben mit einem Deckel verschlossen; b) Tetragnatha, Latr.; die Augen bilden zwei, fast auf einer Linie stehende, gleiche Vierecke, die schmalen, langen Kinuladen sind oben breiter, die Füße lang u. dünn, das dritte Paar das kürzeste, das Gewebe ist strahlförmig aus einem Mittelpunkt ausgehend, mit spiralförmig laufenden Verbindungssäden; Art: Th. extensa, rothbräunlich, der längliche Unterleib grüngoldig, an feuchten Orten Europas, soll Fäden zum Altenweibersommer liefern; c) Uloborus Latr.; die gleichen, sehr kleinen Augen, stehen in zwei in der Mitte sich nähernden Linien, der Körper ist fast walzenförmig, Brust u. Leib behaart, das Gewebe groß u. horizontal, das Gewebe ist eckig u. geht in verlängerte Spitzen aus; Art: U. Valckenarius; d) Th. (Herzspinne), mit acht Augen; vier in der Mitte im Quadrat, wovon die beiden vorderen auf einer kleinen Erhabenheit, u. zwei auf jeder Seite, ebenfalls auf einem gemeinschaftlichen Höcker; die Brust ist verkehrt herzförmig, fast dreieckig, der Unterleib oft kugelsömig, größer als diese; Füße kurz, Gewebe unregelmäßig; Art: Th. tredecimguttata, schwarz, mit 13 blutrothen Tropfen, aus Italien; man hält ihren Biß für giftig; Th. benignum, zwischen Trauben der Weinstöcke, Th. redimitum, gelblich weiß, mit rosenrothem Ring über dem Rücken, wohnt mit dem Eierbeutel in einem zusammengezogenen Blatte u. muß, wenn die Jungen auskriechen sollen, die Eier selbst öffnen; Th. quadripunctatum, in Gebäuden gemein.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 495.
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