Vlämische Colonien

[631] Vlämische Colonien, die Niederlassungen, welche zu Ende des 12. u. Anfang des 13. Jahrh. von niederländischen Auswanderern in Norddeutschland gegründet wurden. Diese Colonisten machten theils Moore im Bremischen u. Westholstein urbar, theils bezogen sie die von Slawen verlassenen Landstriche in Obersachsen. Sie erhielten die Ländereien als freie Männer, zahlten aber dem Grundherrn einen Zins u. Zehnt u. hatten ihr eigenes Recht (Vlämisches Recht); die niedere Gerichtsbarkeit übten sie unter ihren Bauernmeistern, die obere unter Zuziehung eines herrschaftlichen Vogtes. Vgl. Wersebe, Die niederländischen Colonien im nordöstlichen Deutschland, Hannov. 1826. 2 Bde.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 631.
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