Weichsel [2]

[20] Weichsel, Sauerkirschbaum u. dessen Abarten. Die vorzüglichsten sind: Große Holländische W., schwarze, süße, angenehm saftige Süßweichsel, reist Mitte Juni; Späte, Große Königliche W., selten ganz u. erst im Sept. reif werdende, lange, schwarzrothe, langstielige Süßweichsel; Kirschweichsel (Süßweichsel) groß, sehr süß, reist Anfang Juli; Doppelte W., große runde, schwarzrothe W., hat zartes Fleisch, rothen, süßsäuerlichen Saft, kleinen Stein, reist Ende Juni; Ostheimer W., s. Ostheimer Kirsche; Kirchheimer W., pflanzt sich durch Wurzelausläufer echt fort, bildet schöne Bäume, wird Ende Juli reif, trägt sehr reichlich, wird durch Wurzelschößlinge vermehrt; Herzkirschweichsel, s. Herzförmige Sauerkirsche; Holländische späte W., fast runde, große, braunrothe W., hat weiches, rothes Fleisch, ist sehr sauer, reist Anfang August; Süße Frühweichsel, mittelgroß, platt gedrückt, dunkelroth, reist Mitte Juni; Spanische Frühweichsel, groß, fast zirkelrund, hat zarte, dünne, glänzende, rothe, sonnenwärts schwarzbraune Haut, zartes Fleisch, hellrothen Saft; Pelzweichsel, rund, schwarzbraun, glänzend, hat saures, röthliches Fleisch, reist Mitte Juli; Ratafia- u. Bouquetweichsel, August-, Back-, Brüsseler braune, Forellenkirsche, Griotte, Heidelberger, Henneberger Grafen-, Jerusalems-, Leitzkauer, Leopolds-, Lothweichsel. Die W. macht am Boden u. Klima keine anderen Ansprüche als die Süßkirsche u. gedeiht selbst noch in hohen u. rauhen Lagen. Viele W-n wachsen strauchartig od. bilden nur kleine Bäume.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 20.
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