Wilken

[229] Wilken, Friedrich, geb. 23. Mai 1777 in Ratzeburg; studirte seit 1705 in Göttingen Theologie, Philologie u. Geschichte, wurde 1800 Repetent der theologischen Facultät in Göttingen, 1803 Instructor des Fürsten Georg Wilhelm von Schaumburg-Lippe, 1805 Professor der Geschichte in Heidelberg u. 1607 Director der Universitätsbibliothek dort; er vermittelte 1815 in Rom die Rückgabe eines Theils der bereits im Dreißigjährigen Kriege von den Baiern an Papst Urban VIII. geschenkten Palatinischen Bibliothek. Er wurde 1817 Oberbibliothekar u. Professor in Berlin u. 1819 Historiograph des Preußischen Staates, Professor an der allgemeinen Kriegsschule in Berlin u. Obercensurrath; 1824–26 mußte er wegen Kränklichkeit seine Dienstthätigkeit unterbrechen u. bereiste 1827 Italien; wurde 1830 Geheimer Regierungsrath, verfiel zuletzt in eine Geistesstörung u. st. 24. Decbr. 1840 in Berlin. Er schr.: De bellorum cruciatorum ex Abulfeda historia (Preisschrift), Gött. 1798: Institutiones ad fundamenta lingua e Persicae, Lpz. 1805; Geschichte der Kreuzzüge, ebd. 1807–32, 7 Bde.; Rerum ab Alexio I., Joanne Manuele et Alexio II. Byzant. imperatoribus gest arum commentatio, Heidelb. 1812; Geschichte der Heidelberger Büchersammlungen, ebd. 1817; Geschichte der Bibliothek in Berlin, Berl. 1828; Handbuch der deutschen Historie.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 229.
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