Wurm [2]

[391] Wurm, 1) W. des kleinen Gehirns s.u. Gehirn I. B) a). 2) W. am Finger, so v.w. Fingerwurm; 3) Fressender W., so v. Krebs; 4) (Hautwurm, Wurmbeulen), Pferdekrankheit, ansteckend u. langwierig: Anfangs zeigt sich ein mattes thränendes Auge, aufsträubendes Haar, bes. am Rücken, verminderte Munterkeit, später Fieber u. Wassergeschwülste an Bauch, Brust u. Füßen, dann brechen die Wurmbeulen im Gesicht, an den Schultern, Rippen, Hinterschenkeln, am Geschröte etc. hervor, schnurförmig od. in Gruppen. Sie beginnen klein, aber schmerzhaft, wachsen bis zur Haselnußgröße, brechen endlich auf u. verwandeln sich in Geschwüre, welche zuletzt krebsartig werden. Zuletzt tritt Abmagerung, Zehrfieber, zuweilen Rotz u. endlich der Tod ein. Ursachen: unreine, dumpfige Ställe, sumpfige Weide, schlechte Nahrung, Ansteckung, Rotz; Heilung nur bei jungen Pferden, aber auch bei diesen sehr schwer, selten u. nur durch Schwefel-, Spießglanz- u. Quecksilbermittel innerlich, nahrhaftes Futter, Bewegung, Reinlichkeit, bes. gutes Putzen u. Frottiren u. äußerlich nach dem Aufbrechen der Wurmbeulen starkes Brennen mit dem Glüheisen möglich. Die Homöopathie wendet Arsen u. Sulphur, bei rasselndem Husten Assa foetida u. Vinca minor an. 5) Die Krankheit der Bäume, welche dadurch entsteht, daß sie von der Made der Borkenkäfer durchfressen werden; meist gehen solche Bäume ein.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 391.
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