Zofingen

[665] Zofingen, 1) Bezirk des Schweizercantons Aargau, größtentheils ebenes, fruchtbares u. von der Aar- u. Wigger durchströmtes Land mit 26,200 reformirten Ew., welche Ackerbau, Gewerbe u. Handel treiben; 2) (Tobinium), Kreisstadt darin, unweit der Wigger u. an der Schweizer-Centralbahn (Linie Aarburg-Luzern), hat schönes Rathhaus mit Stadtbibliothek (1695 gestiftet, darin Briefe der Schweizer Reformatoren), Münzen-, Medaillen- u. Gemäldesammlung, Bezirksschule, Taubstummenanstalt für Mädchen, lebhafte Industrie in seidenen Bändern, Baumwollenwaaren, Leinwand, Färberei, Handel; 3600 Ew. Z. ist eine sehr alte Stadt, besaß schon unter Karl dem Dicken das Münzrecht, stand 1251 bis 1415 unter österreichischer Oberherrschaft, wurde 1415 von den Bernern belagert u. ergab sich; seit 1798 gehört sie zum Canton Aargau, war 1807 bis 1813 Versammlungsort der Helvetischen Gesellschaft u. ist es jetzt noch von dem 1819 durch Züricher- u. Berner Studenten gegründeten sogenannten Zofinger Verein. Hier wurden 1826 bis 1853 römische Alterthümer ausgegraben.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 665.
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