Schmidt, J. C.

[848] Schmidt (Helmstedt). Die Buchdruckerei von J. C. Schmidt in Helmstedt besaß ihre hervorragendste Bedeutung, als Helmstedts Mauern noch die als ausgezeichnete Wissenschaftsstätte bekannte Universität beherbergte, deren Gründung in das Jahr 1576 fällt.

Die Offizin wurde um 1661 von Jakob Müller aus Stettin begründet, der 1676 auch die Druckerei des berühmten Theologen Georg Calixtus (1586-1656) pachtete und später mit der seinigen vereinigte. Calixtus war kein Fachmann und ließ deshalb seine Offizin durch Pächter verwalten. Unter den letzteren erscheinen 1634 – 1658 Henning Müller (Vater und Sohn). – Müllers Witwe verkaufte 1681 die Offizin an Heinrich Heß, von dem sie 1716 an Johann Stephan Heß und nach dessen Tode, 1725, an Sebastian Buchholtz kam. 1737 erwarb sie dessen Tochtermann Michael Günther Leuckhardt, der sie 1792 an seinen Sohn, den Ratsbuchdrucker Sigismund Christ. David Leuckhardt vererbte. Dieser erkaufte 1801 die alte von Jakobus Lucius 1579 gegründete Buchdruckerei, die erste Helmstedts, die sich damals im Besitze von Johann Hch. Kühnlin befunden hatte. 1815 wurde die Helmstedter Zeitung (jetzt Kreisblatt) begründet. 1826 kam das Geschäft durch Erbgang an J. R. G. Leuckhardt, der 1840 starb. 1848 erwarb der Buchdrucker[848] J. C. Schmidt aus Heiligenstadt die Offizin, der dem Geschäfte bald einen neuen Aufschwung gab, die alten Pressen durch eiserne ersetzte und die Helmstedter Zeitung vergrößerte und seit 1860 wöchentlich dreimal herausbrachte; seit 1886 erscheint sie täglich.

Quellen: Irmisch, Buchdruckereien im Herzogtum Braunschweig, 1890.

Quelle:
Rudolf Schmidt: Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker. Band 5. Berlin/Eberswalde 1908, S. 848-849.
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