Schmidt-Phiseldeck

[900] Schmidt-Phiseldeck, Justus von, braunschw. Staatsmann, geb. 8. April 1769 in Wolfenbüttel, gest. daselbst 23. Sept. 1851, studierte in Helmstedt die Rechte, trat 1795 in den braunschweigischen Staatsdienst, ward 1799 Konsistorial-, Grenz- und Lehnsrat sowie Archivar, 1806 Geheimer Sekretär im Ministerium, trat dann in westfälische Dienste, ward 1808 Appellationsrichter in Kassel, 1809 Staatsrat, 1810 zugleich Generaldirektor der indirekten Steuern und nach der Restauration der frühern braunschweigischen Regierung 1814 Mitglied des Geheimeratskollegiums. Am Wiener Kongreß nahm er als Gesandter des Herzogs Friedrich Wilhelm bis 1815 teil, erhielt nach dieses Fürsten Tode (1815) vom Prinz-Regenten von England die Hauptleitung der Landesangelegenheiten übertragen, zog sich aber durch sein Verhalten den Haß des unmündigen Herzogs Karl zu, der ihn nach seinem Regierungsantritt 1826 wegen der Verweigerung der Herausgabe seiner mit dem König von England geführten Korrespondenz mit Verhaftung bedrohte. S. ging nach Hannover, wo er Chef des Justizdépartements und 1832 Landdrost in Hildesheim wurde, kehrte aber 1840 in die Heimat zurück. Seine Zerwürfnisse mit dem Herzog Karl behandelte er in einer besondern Schrift (Hannov. 1827).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 900.
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