Betten

1. Bettest du dir wohl, so liegst du wohl.Körte, 574; Kirchhofer, 140.


2. Bettst dir guet, so ligst guet. (Bair.)


3. Wann me beddet den Morgen, dann hätt me kenne Sorgen.Curtze, 315, 21.


4. Wem man weich bettet, der wird faul.Kirchhofer, 148.


5. Wer sich gut bettet, schläft gut.Siebenkees, 171; Gaal, 201.

Trifft oft zu, aber nicht immer.


6. Wer sich sanft bettet, der liegt sanft.Eiselein, 72.


7. Wer sich schlecht bettet, der liegt schlecht.

Engl.: He that makes his bed ill, lies thereon. (Bohn II, 2.)


8. Wie du dir gebettet hast, so liege!Henisch, 343; Simrock, 1007; Lehmann, II, 854, 395; Seybold, 661.


9. Wie jhm einer bettet, so ligt (schläft) er.Henisch, 340; Pistor., II, 81; Hollenberg, I, 16; Bücking, 69; Steiger, 319; Kirchhofer, 140; Seybold, 661.

Frz.: Comme on fait son lit, on s'y couche. (Venedey, 56.)

Ung.: A mint vetöl ágyadat, úgy aluszol. ( Gaal, 201.)


10. Wie man sich bettet, so liegt (schläft) man auch.Simrock, 1006; Pistor., II, 81; Tunn., 3, 15; Eiselein, 72; Gaal, 201.

Frz.: Qui bien fera, bien trouvera. (Lendroy, 700.)

Holl.: Also een sijn bedde maect, mach hi daer op slapen. (Fallersleben, 41.)

Lat.: Ut strati lectum, super hunc sic vade cubatum.


*11. De sik wol beddet, de slöppt got.Eichwald, 99.


*12. Einem schön betten.Grimm, I, 1734.

Ironisch, ihn in schlimme Händel verwickeln.

Frz.: Mettre quelqu'un en de beau draps blancs.


*13. Er bettet sich in die Hölle.


*14. Er hat ihm sanft (sich gut) gebettet.Eiselein, 72.

Ist wohlhabend, hat sein gutes Auskommen, hat sein Schäfchen geschoren.

Frz.: Avoir du foin dans ses bottes. (Lendroy, 197, 1339.)


[355] *15. Er hat sich schön gebettet.

Sauber gewirthschaftet.


*16. Sich sanft betten. (S. Brand.)


*17. 'S ies'n schun gebett, a mag sich frehn.Robinson, 128.


*18. Wird am gutt betten, su wird a gutt liegen. Robinson, 127.


[Zusätze und Ergänzungen]

zu10.

Dän.: Ligesom man reder under sig, saa ligger man. (Prov. dan., 138.)

Sloven.: Kakor si kdo postilje tako bo lažal.

Span.: Cadanno es hijo de sus obras. (Don Quixote.)


19. Asbi de da pêtst, asou bist (wirst) de lîgen. (Ungar. Bergland.) – Schröer.


20. Bai sik guet beddet, dai släpet guet. (Iserlohn.) – Woeste, 66, 31.


21. Bette dich weich, so ruhst du nicht hart.Tagebl. von Böhmen, 1869, Nr. 96.

22. Gut betten und wohl beten gibt sanften Schlaf.

Dän.: Lig blödt, sov stödt, tagen peede i favn, glem ei Herrens havn. (Prov. dan., 17.)


*23. Wä te der bätst, esi werscht te lân.Schuster, 720.


*24. Derowegen bettet man sich nicht in den Keller und geht in die Feueresse schlafen. (Breslau.)

Da macht man sich nicht viel daraus.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
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