Hütte

1. Andere Hütten, andere Sitten.Eiselein, 340; Simrock, 5158.

Lat.: Diversi diversa putant. (Binder II, 816; Palingen, 3, 52; Eiselein, 340.)


2. Auf eine kleine Hütte scheint auch Gottes Sonne.Reinsberg II, 8.


3. Aus einer kleinen Hütte kommt oft ein grosser Mann.

Böhm.: Může se i v bídné chatrči veliký muž uroditi. (Čelakovský, 268.)

Dän.: Der kand udgaae en stor mand af en liden hytte. (Prov. dan., 409.)


4. Bäter in der Hütte 'n Brod, as in 'n Palast Noth. (Bremen.) – Köster, 250.


5. Besser in einer alten Hütte auf dem Lande als in einem neuen Schiffe auf der See.

Holl.: Beter met een ouden wagen in de heide dan met een nieuw schip op zee. (Bohn I, 30.)


6. Besster en eg'ne Hött, als 'ne geborgte Pallas. (Düsseldorf.) – Firmenich, I, 438, 3.

Die Russen: Lieber eine eigene Holzbaracke als des Gutsherrn Palast. (Altmann V, 103.)


7. Eine bewohnte Hütte ist besser als ein öder Palast.


8. Eine Hütt' auf Sand schweift auch ein kleiner Regen weg.


[952] 9. Eine Hütte von Stroh, in der man lacht, ist besser als ein Palast von Marmor, in dem man weint. (China.) – Cahier, 2092.


10. In der Hütte eines Zigeuners muss man keinen Credenztisch suchen. (Türk.)


11. In einer niedrigen Hütte wohnen auch Leute.

Die Serben: Auch in der Erdhütte kann ein grosser Mann geboren werden. (Reinsberg II, 52.)

Dän.: Let lidet huus bær ofte stor forstand. (Prov. dan., 185.)


12. Ist die Hütte noch so klein, sie ist ein Schloss, ist sie nur mein.


13. Lieber eine Hütte auf der Erde als einen Thron in den Wolken.

Lat.: Tutior in terris locus est, quam sedibus altis. (Gaal, 364.)


14. Schöne Hütten, schlechte Sitten.Simrock, 5157.


15. Schöne Hütten, schlechte Sitten; gelobt sei Jesus Christ, sagte der Bauer, als er bei der Propstei vorbeiging.Klosterspiegel, 30, 6.

Lat.: Muros erigunt, mores negligunt. ( Eiselein, 340.)


16. Sei die Hütte noch so klein, ein schuldlos Herz kann fröhlich sein.

Böhm.: Třeba chaloupka imavá (jedlová), jen když duše zdráva. (Čelakovský, 293.)


17. Vor seiner Hütte ist der Hund am wüthendsten.


*18. Dat ward di in die Hütte sni'n.Eichwald, 884.


*19. Er hat seine Hütte niedergebrannt, damit ihn die Flöhe nicht beissen.

Er hat das Kind mit dem Bade umgeschüttet. Von denen, die sich grossen Schaden zufügen, um einer kleinen Unannehmlichkeit zu entgehen.


*20. Er kriecht in die Hütte.

Wie der Hund.


*21. He heft alle Hött on Pött voll.Frischbier2, 1776.

Er hat Hütte, Haus und alle Räume voll.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870, Sp. 952-953.
Lizenz:
Faksimiles:
952 | 953
Kategorien:

Buchempfehlung

Paoli, Betty

Gedichte

Gedichte

Diese Ausgabe fasst die vier lyrischen Sammelausgaben zu Lebzeiten, »Gedichte« (1841), »Neue Gedichte« (1850), »Lyrisches und Episches« (1855) und »Neueste Gedichte« (1870) zusammen. »Letzte Gedichte« (1895) aus dem Nachlaß vervollständigen diese Sammlung.

278 Seiten, 13.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon